Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Tach auch!
Also das die Absatzsituation für Lämmer in Süddeutschland so schlecht sein soll kann ich kaum glauben! Gibt es echt Leute die ihre Kitze töten? #shock# #shock# #shock# #shock# #shock#
Das ist natürlich garnicht zu vertreten! #daumen_runter#
Aber hier in Westfalen kenn ich einige Betriebe und die haben keine Probs,die verkaufen alles über Direktvermarktung.Da mußten sie sich allerdings intensiv drum kümmern(Kunden ansprechen,Restaurantchefs etc.)und reich wird man damit sicher nicht!Aber Lämmer totschlagen oder sterben lassen? NEVER! :evil: :evil:
Wer keinen Absatz findet der darf halt nicht züchten. Denn gerade im Biobetrieb ist der bertriebliche Kreislauf wichtig! Aber allein aus Respekt vorm Tier kann man sowas nicht machen.Geht garnicht!
Der Absatz an Mäster wäre da schon ein besserer Weg!Und als Hundefutter verkaufen? Nicht schön aber besser als so respektlos zu sein und die Lämmer zu töten und zur TVA zu schaffen!
Naja wie auch immer ich danke für die Antworten!
Ich versuche euch in nächster Zeit auf dem laufenden zu halten! Morgen haben wir ein Gespräch mit dem Bioland-Berater,mal sehen wie er die Situation beurteilt!
Gruß Sven
Also das die Absatzsituation für Lämmer in Süddeutschland so schlecht sein soll kann ich kaum glauben! Gibt es echt Leute die ihre Kitze töten? #shock# #shock# #shock# #shock# #shock#
Das ist natürlich garnicht zu vertreten! #daumen_runter#
Aber hier in Westfalen kenn ich einige Betriebe und die haben keine Probs,die verkaufen alles über Direktvermarktung.Da mußten sie sich allerdings intensiv drum kümmern(Kunden ansprechen,Restaurantchefs etc.)und reich wird man damit sicher nicht!Aber Lämmer totschlagen oder sterben lassen? NEVER! :evil: :evil:
Wer keinen Absatz findet der darf halt nicht züchten. Denn gerade im Biobetrieb ist der bertriebliche Kreislauf wichtig! Aber allein aus Respekt vorm Tier kann man sowas nicht machen.Geht garnicht!
Der Absatz an Mäster wäre da schon ein besserer Weg!Und als Hundefutter verkaufen? Nicht schön aber besser als so respektlos zu sein und die Lämmer zu töten und zur TVA zu schaffen!
Naja wie auch immer ich danke für die Antworten!
Ich versuche euch in nächster Zeit auf dem laufenden zu halten! Morgen haben wir ein Gespräch mit dem Bioland-Berater,mal sehen wie er die Situation beurteilt!
Gruß Sven
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Hallo Sven,
Absatz für Zickleinfleisch gibt es natürlich auch im Süddeutschland. Nur haben wir hier einige Großbetriebe mit mehr als 200 Ziegen im Vollerwerb, d.h. je Betrieb 400 Zicklein im jahr, da ist dann nix mehr mit Direktvermarktung. Meine ca. 20 Stk. pro Jahr bekomme ich immer für einen sehr guten Preis in der gehobenen Gastronomie unter, wenn es 40 Stk. wären, hätte ich wohl schon Probleme...
lg
A.
Absatz für Zickleinfleisch gibt es natürlich auch im Süddeutschland. Nur haben wir hier einige Großbetriebe mit mehr als 200 Ziegen im Vollerwerb, d.h. je Betrieb 400 Zicklein im jahr, da ist dann nix mehr mit Direktvermarktung. Meine ca. 20 Stk. pro Jahr bekomme ich immer für einen sehr guten Preis in der gehobenen Gastronomie unter, wenn es 40 Stk. wären, hätte ich wohl schon Probleme...
lg
A.
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Moin!
Echt jetzt? 200 MZ ist ein Großbetrieb? Ich bin hier an der holländischen Grenze und wenn ich mal "rübergucke" finde ich in Holland Betriebe mit 6000 MZ.Das ist da ne normale Größe. Und in Norddeutschland und auch hier im Westen hats einige Betriebe mit über 200 Ziegen!
Aber wir kommen jetzt etwas vom Thema ab!Mir ging es hauptsächlich darum,zu erfahren,wie andere Erwerbsbetriebe ihren Absatz organisiert haben.Vielleicht hab ich mich da etwas schwammig ausgedrückt #ka#
Ich hatte heimlich still und leise gehofft,das hier einer sagt: Ich will meine Käserei erweitern,ich brauch deine Milch :D 8)
Aber wenn im Leben alles so einfach wäre....
Was wäre denn,rein hypothetisch,davon zu halten,wenn man die Milch von einer Käserei verarbeiten ließe und die Produkte im eigenen Hofladen oder am Marktstand verkaufte? Ich denke da gäbe es dann ein Rentabilitätsproblem oder? Vor allem je weiter die Käserei weg ist!?
Nun ja,wie sagte doch schon der weise Konfuzius: Kommt Zeit kommt Rat! #jubel#
Gruß Sven
Echt jetzt? 200 MZ ist ein Großbetrieb? Ich bin hier an der holländischen Grenze und wenn ich mal "rübergucke" finde ich in Holland Betriebe mit 6000 MZ.Das ist da ne normale Größe. Und in Norddeutschland und auch hier im Westen hats einige Betriebe mit über 200 Ziegen!
Aber wir kommen jetzt etwas vom Thema ab!Mir ging es hauptsächlich darum,zu erfahren,wie andere Erwerbsbetriebe ihren Absatz organisiert haben.Vielleicht hab ich mich da etwas schwammig ausgedrückt #ka#
Ich hatte heimlich still und leise gehofft,das hier einer sagt: Ich will meine Käserei erweitern,ich brauch deine Milch :D 8)
Aber wenn im Leben alles so einfach wäre....
Was wäre denn,rein hypothetisch,davon zu halten,wenn man die Milch von einer Käserei verarbeiten ließe und die Produkte im eigenen Hofladen oder am Marktstand verkaufte? Ich denke da gäbe es dann ein Rentabilitätsproblem oder? Vor allem je weiter die Käserei weg ist!?
Nun ja,wie sagte doch schon der weise Konfuzius: Kommt Zeit kommt Rat! #jubel#
Gruß Sven
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Grüß Dich Sven !
Kann mich in diesem Fall dem "schwarz sehen " vom Andreas nur anschließen. In letzter Zeit hören immer mehr von den Ziegenmilchbetrieben auf, die nun seit fast oder über 20 jahre dabei sind, weil es sich vorne und hinten nicht mehr rechnet, auf der anderen Seite fangen immer mehr mit größeren Beständen an. Das rumtrommeln der Molkerei Scheitz ( und anderen )auf der Suche nach Ziegenmilch heißt noch lange nicht das sich die Ziegenmilchproduktion rechnet. Ich weiß auch nicht was diejenigen die neu anfangen vorgerechnet bekommen von sogenannten Experten aber jetzt hören ja auch schon die ersten wieder auf, die größer eingestiegen sind. Da die Molkereien für die Winterziegenmilch mehr bezahlen als für die Sommermilch um sie das ganze Jahr zur Verfügung zu haben, werden die Ziegen Zeitversetzt gedeckt. Das hat zu der katastrophalen Lage auf dem Zickleinmarkt geführt, das es Zicklein übers ganze Jahr verteilt gibt, die keiner mehr haben will. War früher traditionell Ostern das Zickleingeschäft ist mit der Menge die jetzt ganzjährig zur Verfügung steht nicht nur der Absatzmarkt zusammengebrochen sonder auch der Preis völlig im Keller. Bio Zicklein aufzuziehen , egal mit welcher Methode ist ein Draufzahlgeschäft mit offenem Ende geworden. Sie brauchen nicht nur viel Platz,machen wenn man sie Mutterlos aufzieht in den ersten 2 Wochen sehr viel Arbeit, sondern es kommen enorme Futterkosten auf einen zu und sind sie dann schlachtreif rollt die Kostenlawine nochmal los, alleine die Schlachtkosten Fleischbeschau, Schlachtabfälle usw. und dann darf man sie in seine Truhe schmeißen und am besten nur noch Zickleinfleisch essen.
Diejenigen, die sie mal mit 1- 2 Wochen aufgekauft haben zum aufziehen haben die Aufzucht aus Kostengründen wieder aufgehört.
So kann der Ziegentraum von der Milchproduktion ganz schnell zum Alptraum werden, denn die Gesetze des Ziegenmilchpreises bei den Molkereien sind die selben wie bei der Kuhmilch,wenn viele das gleiche machen ........
Gruß Dirk
Kann mich in diesem Fall dem "schwarz sehen " vom Andreas nur anschließen. In letzter Zeit hören immer mehr von den Ziegenmilchbetrieben auf, die nun seit fast oder über 20 jahre dabei sind, weil es sich vorne und hinten nicht mehr rechnet, auf der anderen Seite fangen immer mehr mit größeren Beständen an. Das rumtrommeln der Molkerei Scheitz ( und anderen )auf der Suche nach Ziegenmilch heißt noch lange nicht das sich die Ziegenmilchproduktion rechnet. Ich weiß auch nicht was diejenigen die neu anfangen vorgerechnet bekommen von sogenannten Experten aber jetzt hören ja auch schon die ersten wieder auf, die größer eingestiegen sind. Da die Molkereien für die Winterziegenmilch mehr bezahlen als für die Sommermilch um sie das ganze Jahr zur Verfügung zu haben, werden die Ziegen Zeitversetzt gedeckt. Das hat zu der katastrophalen Lage auf dem Zickleinmarkt geführt, das es Zicklein übers ganze Jahr verteilt gibt, die keiner mehr haben will. War früher traditionell Ostern das Zickleingeschäft ist mit der Menge die jetzt ganzjährig zur Verfügung steht nicht nur der Absatzmarkt zusammengebrochen sonder auch der Preis völlig im Keller. Bio Zicklein aufzuziehen , egal mit welcher Methode ist ein Draufzahlgeschäft mit offenem Ende geworden. Sie brauchen nicht nur viel Platz,machen wenn man sie Mutterlos aufzieht in den ersten 2 Wochen sehr viel Arbeit, sondern es kommen enorme Futterkosten auf einen zu und sind sie dann schlachtreif rollt die Kostenlawine nochmal los, alleine die Schlachtkosten Fleischbeschau, Schlachtabfälle usw. und dann darf man sie in seine Truhe schmeißen und am besten nur noch Zickleinfleisch essen.
Diejenigen, die sie mal mit 1- 2 Wochen aufgekauft haben zum aufziehen haben die Aufzucht aus Kostengründen wieder aufgehört.
So kann der Ziegentraum von der Milchproduktion ganz schnell zum Alptraum werden, denn die Gesetze des Ziegenmilchpreises bei den Molkereien sind die selben wie bei der Kuhmilch,wenn viele das gleiche machen ........
Gruß Dirk
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Hallöchen an alle,
ich gebe Dirk voll und ganz recht, es wird immer schwieriger hier seine Milch für ein gerechten Preis los zu werden, die Holländer haben schon gemerkt das der Absatz hier gut ist und die können mit ihren tausender Betrieben bestimmt billiger produzieren als wir mit unsern kleinen von 500 etc. und die Leute kaufen das Zeug noch und sagen dann das Ziegenkäse nicht schmeckt!! Also eine Nische ist Ziegenmilch bestimmt nicht mehr!
Die Böckchen sind kein Abfall, die meisten Leute kennen gar kein Ziegenlammfleisch. Ich hab jetzt meherere Grillfeste gemacht und viele haben eingesehen dass so ein Ziegenlamm sogar besser schmeckt als Schaflamm. Aber biologisch aufziehen ist auf jedenfall zu teuer, auf der einen Seite wollen die Kunden ein biologisches Lamm haben, aber dann ist der Geldbeutel doch zu klein. Aber das gleiche Problem bekommen die Milchkuhbetriebe hier in der Gegend so langsam auch, die schwarz bunten Bullenkälber will auch kein Bullenmäster mehr haben. Hundefutter aus den Böckchen machen find ich dann auch besser als sie einfach nur in die Tonne zu werfen, solang sie ordentlich und stressfrei geschlachtet werden.
ich gebe Dirk voll und ganz recht, es wird immer schwieriger hier seine Milch für ein gerechten Preis los zu werden, die Holländer haben schon gemerkt das der Absatz hier gut ist und die können mit ihren tausender Betrieben bestimmt billiger produzieren als wir mit unsern kleinen von 500 etc. und die Leute kaufen das Zeug noch und sagen dann das Ziegenkäse nicht schmeckt!! Also eine Nische ist Ziegenmilch bestimmt nicht mehr!
Die Böckchen sind kein Abfall, die meisten Leute kennen gar kein Ziegenlammfleisch. Ich hab jetzt meherere Grillfeste gemacht und viele haben eingesehen dass so ein Ziegenlamm sogar besser schmeckt als Schaflamm. Aber biologisch aufziehen ist auf jedenfall zu teuer, auf der einen Seite wollen die Kunden ein biologisches Lamm haben, aber dann ist der Geldbeutel doch zu klein. Aber das gleiche Problem bekommen die Milchkuhbetriebe hier in der Gegend so langsam auch, die schwarz bunten Bullenkälber will auch kein Bullenmäster mehr haben. Hundefutter aus den Böckchen machen find ich dann auch besser als sie einfach nur in die Tonne zu werfen, solang sie ordentlich und stressfrei geschlachtet werden.
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Dazu kann ich nur sagen, dass es in keinem Bereich möglich ist, mit Tieren oder deren Produkten Geld zu verdienen - soferne man das vertretbar für die Tiere handhabt.
Ich möchte jetzt aber ganz gerne wissen: was heißt konkret "entsorgen"?? Heißt das, dass die Kitze Hundefutter werden oder (ich will es mir gar nicht ausmalen)????
Grüße
Alrun
Ich möchte jetzt aber ganz gerne wissen: was heißt konkret "entsorgen"?? Heißt das, dass die Kitze Hundefutter werden oder (ich will es mir gar nicht ausmalen)????
Grüße
Alrun
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
@ Alrun:
"entsorgen" heisst in dem Fall:
Gleich nach der Geburt ertränken, erschlagen oder sonst was....
Wird auch in grossen Betrieben mit nach ausser hin "weisser Weste" (durch Imagepflege) so gehandhabt....
Hundefutter ist schon eine Spur weniger lebensverachtend......
"entsorgen" heisst in dem Fall:
Gleich nach der Geburt ertränken, erschlagen oder sonst was....
Wird auch in grossen Betrieben mit nach ausser hin "weisser Weste" (durch Imagepflege) so gehandhabt....
Hundefutter ist schon eine Spur weniger lebensverachtend......
Liebe Grüße,
Katja
------------------------------------------------------
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Katja
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Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich!
(Konrad Adenauer)
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Solange es von den VetÄmtern geduldet wird....die TVA-Fahrer müssen normalerweise grössere Mengen verendeter Tiere ans Vetamt melden, also ist das denen bekannt.
Was glaubst Du, was mit den männlichen Legehennenküken, auch im Biolandbau, passiert???
Was glaubst Du, was mit den männlichen Legehennenküken, auch im Biolandbau, passiert???
Re: Absatzmöglichkeiten für Ziegenmilch
Soweit ich weiß, ist das "Entsorgen" von Neugeborenen hier im Süden eher die absolute Ausnahme. Von Holland und Frankreich hört man da erschreckendes. Wie schon gesagt wurde, wer z.B. Ziegenkäse kauft, sollte unbedingt vorher beim Erzeuger fragen, wie er das mit den Zicklein handhabt.
Bei mir sind die Zicklein min. 3 Monate bei den Müttern, evtl. wird bei viel Milch zusätzlich abgemolken, danach werden sie mit Heu/Gras/Schrot weitergefüttert und mit ca. 4 Monaten geschlachtet und an Gastronomie verkauft. Die Ziegen kann ich dann noch ca. 5 Monate melken, davon mache ich Käse.
Ohne mich als Vorbild hinstellen zu wollen (dazu gibt es auch noch zu viele Beanstandungen) würde ich schon sagen, ich halte meine Ziegen artgerecht und ethisch vertretbar und verdiene trotzdem (oder gerade deswegen) Geld mit ihnen, was aber nicht heisst, daß ich davon allein leben könnte.
lg
A.
Bei mir sind die Zicklein min. 3 Monate bei den Müttern, evtl. wird bei viel Milch zusätzlich abgemolken, danach werden sie mit Heu/Gras/Schrot weitergefüttert und mit ca. 4 Monaten geschlachtet und an Gastronomie verkauft. Die Ziegen kann ich dann noch ca. 5 Monate melken, davon mache ich Käse.
Ohne mich als Vorbild hinstellen zu wollen (dazu gibt es auch noch zu viele Beanstandungen) würde ich schon sagen, ich halte meine Ziegen artgerecht und ethisch vertretbar und verdiene trotzdem (oder gerade deswegen) Geld mit ihnen, was aber nicht heisst, daß ich davon allein leben könnte.
lg
A.