Guten Morgen
Danke für eure Beiträge.
Den Mädels geht es wesentlich besser. Der Appetit hält sich noch in Grenzen, Temperatur zwischen 38.8 und 39.3 und keine Anzeichen für Schmerzen.
sanhestar hat geschrieben:Impfung während der Trächtigkeit/nach Stress. Bei Frauen vermeidet man Impfungen in der Schwangerschaft und Tieren mutet man diese zu - komisch, oder?
"Muttertierimpfung: Die Impfung während Trächtigkeit oder Laktation ist unbedenklich. Zur Erhöhung der kolostralen Antikörperspiegel sollten Mutterschafe 4-6 Wochen vor dem Lammen geimpft werden. Um einen passiven Schutz der Lämmer zu erreichen, müssen diese in den beiden ersten Lebenstagen genügend Kolostrum erhalten." http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_y.htm
Aber auch:
"Bei Schafen und Ziegen, insbesondere bei trächtigen Tieren, muss Stress während der Impfung möglichst verhindert werden, um Abort oder Stoffwechselstörungen zu vermeiden. Zum Zeitpunkt der Impfung sind guter Nährzustand und eine stabile Stoffwechsellage äusserst wichtig." (Link siehe oben)
Stress
während der Impfung lässt sich wohl kaum vermeiden; jeder TA-Besuch mit Untersuchung/Injektion/etc. erzeugt Stress. Richtig wäre: Stress
vor und nach der Impfung vermeiden.
Nun denn: eine zweite Heptavac-Impfung, die zur Grundimmunisierung gegen Breiniere/Tetanus/Pasteurellen erforderlich wäre, wird keines meiner Tiere erhalten -- auch der von Nebenwirkungen verschont gebliebene Bock nicht.
ElliBesch hat geschrieben:So mach ich es mit meinen und ehrlichgesagt, die einzige Impfung, die ich zulasse, ist die Tetanusimpfung( wie heißt das so schön: von Schafen umgewidmet??)- denn meine Ziegen sind- sagen wir, verletzungsgefährdet durch ihre Streifzüge (Schlehendornen etc...., ihr Temperament, welches sich auf die beiden WDE's abzufärben scheint. Ich hab noch nie so flotte WDEs gesehen *fg* ) sodass eben die Gefahr von Wundstarrkrampf eventuell erhöht sein kann...
Ich schätze das Risiko bei meinen Tieren bezüglich Tetanus ungefähr gleich ein; werde abklären, ob durch diese eine unselige Kombi-Impfung der Schutz nun gegeben ist -- wenn nicht, werden alle Tiere Mitte Dezember gegen Tetanus geimpft.
Der Sohn eines Freundes ist letztes Jahr an Tetanus erkrankt (keines der drei Kinder war geimpft). Die Überlebenschancen standen 50:50 und der Bub hat's geschafft, aber was er in diesen Wochen durchlitten hat, ist unbeschreiblich. Ein von Wundstarrkrampf befallenes Tier würde ich sofort einschläfern lassen.
Beim letzten Besuch gestern Abend hatte der TA den Heptavac-Beipackzettel dabei, auf dem er den Punkt "unerwünschte Wirkungen" angestrichen hat:
"Im Anschluss an die Impfung kann an der Injektionsstelle eine manchmal schmerzhafte Schwellung entstehen, die in Einzelfällen 3-4 Monate anhält. Bei Jungtieren kommt es in seltenen Fällen nach der Impfung zu einer Temperaturerhöhung von ca. 1°C während 1-2 Tagen."
Er sagte, dass er
häufig trächtige Schafe und Ziegen mit Heptavac impfe und im Anschluss
noch nie wegen irgendwelcher Nebenwirkungen gerufen wurde.
Auch an der UZH wurde mein Verdacht selbst dann, als auch Bella und Philia erste Symptome zeigten, als "höchst unwahrscheinlich" abgetan.
Abra K. hat geschrieben: Ach ja, UZH nochmals angerufen, die halten eine Impfreaktion immer noch für unwahrscheinlich, aber ich bin da anderer Meinung.
Perle war die erste, die Symptome zeigte, und bei ihr waren sie auch am ausgeprägtesten: ca. eine Stunde nach der Impfung stand sie reglos mit vorgerecktem Kopf und bog immer wieder den Rücken durch, wollte weder fressen noch sich von der Stelle bewegen; dann setzten sonderbare Kopfbewegungen ein, d.h. sie wandte den Kopf ständig irgendwie ruckartig/unkoordiniert nach oben oder zur Seite; ca. 2 Stunden später fing sie an zu zittern, Temperatur lag bei 39.8, und wenig später setzte das Zähneknirschen ein.
Bella und Philia zeigten ca. 2 Stunden nach der Impfung erste Symptome: sie standen reglos mit aufgeplustertem Fell und rührten kein Futter mehr an; Philia liess den Kopf hängen, Bella drückte ihre Stirn gegen die Wand; die Temperatur lag bei 39.9 (Bella) bzw. 40.0 (Philia); kein Zittern, kein Zähneknirschen.
Bella begann ca. eine Stunde nach der Antibiotika-Gabe wieder zu fressen und sich zu bewegen; Perle, die zusätzlich ein Schmerzmittel bekommen hatte, fing nach ca. 2 Stunden an Heu zu mümmeln und sich zu bewegen; Philia stand drei Stunden nach der AB-Gabe immer noch reglos, frass nicht, begann den Rücken durchzubiegen und den Kopf in sonderbarer Weise ruckartig/unkoordiniert nach oben und zur Seite zu bewegen... kurz darauf setzte das Zähneknirschen ein, und eine halbe Stunde später bekam sie ein Schmerzmittel und Vitamin B; zwei Stunden nach diesen Gaben hatten die Schmerzen offensichtlich nachgelassen und Philia begann Heu zu mümmeln.
Meinen Beobachten und meinem Gefühl nach haben alle drei Mädels in der aktuen Phase an Kopfschmerzen gelitten. Vom jetzigen Standpunkt aus würde ich kein AB mehr verabreichen, sondern gleich zu Beginn Schmerzmittel und Vitamin B.
Ich war bis Mitternacht im Halbstundentakt im Stall, dann bis 06:00 alle eineinhalb Stunden. Perle traf ich ab Mitternacht jedes Mal liegend an (teilweise wiederkäuend), Bella und Philia sah ich bei jeder Kontrolle nach Mitternacht an einer der Heuraufen futtern oder stehend wiederkäuen.
Bella und Philia haben bei der Morgenfütterung mittleren Appetit gezeigt, Perle hat nur wenig gefressen; ich habe vom eigenen Heu gefüttert, 2. Schnitt, von dem ich normalerweise lediglich ein wenig unter das zugekaufte Bio-Heu vom letzen Jahr (1. Schnitt) mische, aber da es ihr Lieblingsheu ist, haben sie es heute Morgen "pur" bekommen; zusätzlich gab es getrocknetes Weidenlaub und einen frischen Tannenast, was dem Heu vorgezogen wurde.
Ich werde heute sowohl den TA wie auch die UZH informieren und sie bitten, sich darum zu bemühen, dass die bei meinen und anderen Ziegen (auch Schafen) aufgetretenen Symptome bei Heptavac unter "unerwünschte Wirkungen" aufgeführt werden. Weiss nicht, ob das was bewirken kann, aber immerhin ist es ein Versuch wert.
Nochmals vielen Dank für eure Beiträge und sorry, wenn ich nicht auf alles eingegangen bin. Vielleicht später noch.
Herzliche Grüsse
Abra