Sterilisation statt Kastration

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Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

So, das war die härteste Verhandlungsrunde bislang, verlief aber gut, d.h. mit gegenseitigem Respekt, und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.

Ich werde den Bock heute Abend in die Klinik bringen, der Eingriff ist auf morgen 08:30 angesetzt und ab dann werd ich wieder anwesend sein, wenn nötig Pfötchen halten, trösten und aufmuntern, und wenn der Eingriff gut überstanden und alles in Ordnung ist, werden wir drei bis vier Stunden nach der Narkose nach Hause fahren.

Ich führe kein Experiment durch mit Dionysos, ich suche lediglich nach dem bestmöglichen Weg und hab da halt so meine Vorstellungen und Argumente, bin für stichhaltige Gegenargumente aber durchaus offen und kann einlenken, wenn sie mir einleuchten und mich überzeugen.
Tut mir leid liebe Abra, Du kannst ja Deine Experimente separat als PDF Datei speichern und Wissbegierige können diese dann runterladen.
Solche Aussagen find ich einfach nur bescheuert, aber ich verbiete hier keinem den Mund und wer unbedingt solche Bemerkungen loswerden will statt sachliche und stichhaltige Argumente einzubringen, dem sei die Freude gegönnt, wird von mir aber nicht ernst genommen und im Wiederholungsfalle schlicht ignoriert.
In der gewohnten Box aufwachen ist besser als in einem fremden Stall, ABER nicht in Gesellschaft der anderen!
Hab ich denn irgendwo geschrieben, dass der Bock in Gesellschaft der andern aufwachen sollte? Seine vertraute Boxe, in der er anfangs seine Nächte verbracht hat, befindet sich in einer Ecke des Stalls, besteht aus deckenhohen Gittern (Sicht- und Schnupperkontakt möglich), lässt sich logischerweise abschliessen und sooooo doof bin ich nun auch wieder nicht, dass ich den frisch operierten Bock einfach zu den andern in den Stall stecken würde -- gütiger Himmel, bitte GENAU lesen und erst mal nachdenken statt irgendwelchen Unsinn in meine Berichte hineininterpretieren!

Der Transport findet mit einem Kastenwagen statt und ich werde hinten beim Bock sitzen und ihn mit Efeu und Tannigem verwöhnen und ihm die Fahrt so kurzweilig wie möglich machen, und so war das auch für den Heimtransport nach dem Eingriff geplant: Ich sitze hinten beim in Aufwachposition gelagerten Bock (lässt sich mit zwei Strohballen gut bewerkstelligen), halte Pfötchen, verabreiche Rescue-Tropfen etc. pp. -- vielleicht könnte man bzw. frau erst mal nachfragen, wie denn der Transport geplant ist, ehe gleich mit Schauergeschichten aufgewartet wird?

Zu einem solchen Rücktransport wird es nun allerdings nicht kommen, da mich die Argumente meines Verhandlungspartners einleuchten, UND ich werde Dionysos heute Abend schon in die Klinik bringen, obwohl ich das anfäglich unter keinen Umständen wollte, aber auch diesbezüglich haben mich die Gegenargumente überzeugt und letztlich bin ich sowohl mit dem Verlauf der Diskussionen wie auch mit dem Ergebnis der Verhandlungen echt zufrieden.

Ich werde weiterhin berichten und mich unbeliebt machen. :P


Ziegenzicke

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Ziegenzicke »

Abra K. hat geschrieben:Tja, es kommt nicht immer alles so wie gewünscht... der TA, der zugesagt hatte, die Sterilisation vorzunehmen, hat sich schon vor einer Woche abgesetzt -- ich vermute mal, weil ihm meine Fragen unangenehm waren und er mich letztlich für eine doofe Zicke hält. Nun denn... er ist meiner Meinung nach ein bornierter Bock und somit sind wir uns letztlich einig: Er will nicht mehr und ich würd ihn eh nicht mehr lassen.

Sicher?????????? #damdidam#


sanhestar
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Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von sanhestar »

Abra K. hat geschrieben: Der Transport findet mit einem Kastenwagen statt und ich werde hinten beim Bock sitzen und ihn mit Efeu und Tannigem verwöhnen und ihm die Fahrt so kurzweilig wie möglich machen, und so war das auch für den Heimtransport nach dem Eingriff geplant: Ich sitze hinten beim in Aufwachposition gelagerten Bock (lässt sich mit zwei Strohballen gut bewerkstelligen), halte Pfötchen, verabreiche Rescue-Tropfen etc. pp. -- vielleicht könnte man bzw. frau erst mal nachfragen, wie denn der Transport geplant ist, ehe gleich mit Schauergeschichten aufgewartet wird?
gottseidank hast Du noch dazu geschrieben, dass der Bock bereits heute abend in die Klinik geht.

Denn einen mit werweiswas verwöhnten Bock mit vollem Pansen einer Vollnarkose zu unterziehen, das wäre dann wirklich fahrlässig gewesen. Ziegenhalter aus USA berichten übrigens immer wieder mal von Ziegen, die reisekrank werden, daher würde ich mir das mit dem Zufüttern dann doch noch mal überlegen.

und wenn Du Dich darüber aufregst, dass Dir Schwachstellen Deiner Planung aufgezeigt werden, die DU nicht in Deinem ansonsten umfangreichen Bericht erwähnt hast, ist das allein Dir zuzuschreiben.


Sabine M.H.
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Dorchen
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Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Dorchen »

@Elli
ElliBesch hat geschrieben: Wenn die Sterilisation so einfach, schnell und scheinbar unkompliziert ist( dies Gefühl vermittelst Du mir, wenn ich Deinen Beitrag lese), warum ist dies nicht das Mittel der Wahl, wenn es um das 'Entmannen', bzw. die Zeugungsunfähigkeitsmachung bei Ziegen geht?
Einfach finde ich die OP nicht. Kleintiermediziner z.B. argumentieren u.a. damit, daß die OP komplizierter ist (bei Hunden), schon allein deshalb, weil die TÄ darin keine Routine haben. Die Sterilisation ist dort auch teurer als die Kastration, sowohl bei Rüden als auch bei Hündinnen. Vor allem aber wird bei Rüden damit argumentiert, daß man ja das angeblich hormonbedingte Verhalten ändern will (bis zu dem Moment, wo das Wort "Sterilisation" fällt, wird natürlich allein der Tierschutz, sprich Fortpflanzung, vorgeschoben :evil: ). Einfacher ist die Sterilisation bei Hund/Katze (und wahrscheinkich auch bei anderen Tieren) nicht, sie wird auch in Vollnarkose (bei Kleintieren) durchgeführt, lediglich die Auswirkungen sind nicht so verheerend, da die Keimdrüsen erhalten beiben.

Ich bezweifle, daß es bei Beachtung der OP-Hygiene zu durch in den Samenleitern aufsteigende Entzündungen kommt. Leider kenne ich zu wenig sterilisierte Rüden (aber diese ohne Entzündung), um mir da ein umfassendes Bild zu machen. Bei Böcken will man aber 1. den Bockgeruch loswerden, 2. das Bockverhalten mildern und 3. Schlachtfleisch, welches nicht nach Bock schmeckt, deshalb ist eben die Sterilisation nicht die OP der Wahl bei Ziegenböcken.

ok, - und das bedeutet wiederrum, dass der Bock will, aber nicht kann, d.h. dass er wie ein normaler Bock die Mädels in ihrer Bockigkeit 'belästigt' und so gesehen, da er 'nicht zum Zuge kommen kann' *oops* ziemlich gestresst sein wird?
Nein, er will und er kann auch. Nur Nachwuchs zeugen kann er nicht. Die Damen werden also nicht trächtig, werden dafür in der Saison regelmäßig bockig, d.h., der Bock kann sich immer wieder austoben, bräuchte vielleicht über einen längeren Zeitraum eine Kraftfuttergabe als ein Bock, dessen Decksaison durch erfolgreiches Belegen schneller beendet ist.
Also meine Sorge ist, dass die Mädels sich dabei sowohl durch das Penetrieren ggfls. was einfangen könnten( Krankheitskeime) und dies dann zu Gebärmuttererkrankungen führen könnte und der weibliche Hormonstatus sich unnötig hoch schaukelt( ggfls Gebärmutterkrebs oder ähnliches dadurch ausgelöst werden könnte??? Wer weiß?)
Einfangen werden sie sich nicht mehr und nicht weniger, als wenn sie von einem intakten Bock gedeckt würden. Aber eine intakte Ziege wird früher oder später (im Gegensatz zur Hündin) Eierstockzysten und/oder eine Gebärmutterentzündung bekommen, wenn sie mehrere Jahre nicht erfolgreich gedeckt wird. Einige Jahre geht das gut, aber nicht bis zum natürlichen Lebensende der Ziege. So erklärte es mir Prof. Ganter im August. Da macht es aber keinen Unterschied, ob der Bock nun mit der Ziege zusammensteht und sie deckt, ohne sie zu belegen, oder ob der Bock in Riech-, Sicht-, Hörweite steht, denn auch dann wird die Ziege eher bockig, als wenn sie gar keinen Bockkontakt hat.

@Abra
Ich selbst mag und werde auch keinen Bock kastrieren lassen. Ich liebe den Bockgeruch, mag auch Bockfleisch essen und meine Ziegen sollen alle zwei Jahre gedeckt werden, was sie auch in Riech- und Hörweite vom Bock vor Eierstockzysten schützen sollte. Da meine Böcke (wenn ich mal mehr als einen habe #damdidam# ) durchaus immer mal wieder eine Ziege decken sollen, kommt nur eine Sterilisation für mich nicht in Frage. Ansonsten wäre das vielleicht auch eine Option für mich. Aber nicht, um die Zeit bis zur Kastration zu überbrücken. Dann würde ich wohl eher die drei bis vier Jahre "durchhalten", um später den körperlich voll entwickelten Bock zu kastrieren...sofern ein Kastrat für mich in Frage käme. (Dies sind nur meine Gedanken zum Thema, kein Rat. Ich erwarte auch keine Reaktion. ;-) )

Ein interessantes Thema hast Du hier eröffnet, welches ich gern und gespannt weiter verfolge. 8)

@Sabine
Rüdenbesitzer, deren Rüde einen Chip trägt, berichten oft von einschneidenden Wesens- und Gesundheitsveränderungen: Trägheit, Schlappheit, wenig Motivation, teilweise in der Anfangsphase deutliche Steigerung des problematischen Verhaltens. Aufflammen oder Auftreten von Gelenksproblemen (Testosteron sorgt ja für bessere Muskelbildung).
Da der Kastrationschip, bevor er für Rüden zugelassen wurde, an Nutztieren getestet wurde, gehe ich davon aus, daß er auch bei Ziegen angewandt werden könnte. Allerdings gebe ich allen, die mit ihrem Rüden oder Bock doch noch einmal züchten wollen, zu bedenken, daß vor Einsatz des Chips bei Zuchtrüden gewarnt wird. Es kommt wohl gelegentlich vor, daß die Zeugungsfähigkeit auch lange nach Abklingen der Chipwirkung ausbleibt. Bei einem meiner Rüden wirkte der Chip 14 Monate statt der angegebenen sechs, was die Reaktion auf läufige Hündinnen angeht. Sein adrenalinbestimmtes Aggressionsverhalten, welches man vor Anwendung des Chips nicht von ihm kannte, hat er leider bis heute nicht verloren. :-(

@Ulli & Abra
In der gewohnten Box aufwachen ist besser als in einem fremden Stall, ABER nicht in Gesellschaft der anderen!

Dionysios wird sich nicht "normal" verhalten und bewegen- und dadurch höchstwahrscheinlich Attacken auslösen.

Du kannst ihn zwar durch Deine Anwesenheit beschützen, der Stress wäre in einer separaten Box trotzdem weniger. Zum beispiel in der, in der Du ihn am Anfang nachts hattest.

Transport einer noch nicht richtig erwachten Ziege.. zumindest logistisch schwierig, weil Du auch während der Fahrt eine stabile Lagerung gewährleisten musst- ansonsten können die 50 Minuten den totalen KO für den Pansen bedeuten.
Zusätzlich werden Vollnarkosen bei Wiederkäuern möglichst kurz gewählt, so dass es Mitte/ Ende der Fahrt Probleme mit einem unkoordinierten, teilnarkotisierten Tier geben könnte..

Ich persönlich würde mit ihm bis zum vollständigen Erwachen in der Klinik bleiben und ihn dann mit zurück zu seinen Liebsten nehmen..
Das hat 100% meine Zustimmung! Muß ich mal eben loswerden, auch wenn Abra nicht danach fragte. *oops*

Nochmal @Elli
Mit Gegenargumenten muss man als Forianer immer rechnen. Davon lebt ein Forum.
Ich glaube, damit rechnet Abra auch. Sicher läßt sie sich auch die ein oder andere Anregung durch den Kopf gehen, denn wer kein Feedback will, wird hier nichts schreiben.

LG
Ute


sanhestar
Beiträge: 8258
Registriert: 17.03.2003, 11:56

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von sanhestar »

und ich hab' mir wirklich noch überlegt, ob ich auf Risiken hinweisen soll. Ich bin doch wirklich ein Idiot.


Sabine M.H.
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Axel
Beiträge: 1794
Registriert: 06.02.2004, 11:39

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Axel »

@Abra

Deine Ausdrucksweise in Deinem letzten Beitrag
war für Anlaß ihn zu löschen.

Gruß Axel


Der Bock springt hoch, der Bock springt weit, warum auch nicht, er hat ja Zeit.
Ulli
Beiträge: 3007
Registriert: 13.03.2008, 07:18

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Ulli »

Hallo Abra!

Entschuldige, wenn ich den Satz "bei seinen Mädels aufwachen" falsch verstanden habe.

Ich wollte Dich nicht angreifen, sondern auf mögliche Probleme hinweisen.

Beim Transport konnte ich nicht als selbstverständlich voraussetzen, dass Du einen Fahrer hast- ich bin fast grundsätzlich bei Aktionen mit meinen Tiere allein, ohne Helfer.
Ich habe auch nicht behauptet, dass Du Dionysios ungesichert transportierst, sondern nur auf mögliche Schwierigkeiten hingewiesen..

Tut mir leid, dass Du das scheinbar in den falschen Hals bekommen hast!

LG Ulli


Leben ist gefährlich und endet immer tödlich
Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

Das Wichtigste in Kürze: Dionysos hat soweit alles gut überstanden -- den Göttern sei Dank!!! :D

Weiteres später.

Herzliche Grüsse und gute Nacht!

Abra

p.s. Den göttlchen Namen hat das wundervolle Tier übrigens nicht von mir, der wurde ihm von der Besitzerin seiner Eltern verliehen, aber das hab ich erst erfahren, als ich nach dem Kauf die Abstammungspapiere in den Händen hielt... :D

p.s. = Edit *fg*


Abra K.

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Abra K. »

Frohe Weihnachten, Glück und Gesundheit im neuen Jahr und euren Tieren alles erdenklich Gute!

Abra

Teile des Beitrags wurden vom Mod gelöscht,daher kann es vorkommen, daß folgende Beitrag keinen Bezug mehr haben


Knuschbel
Beiträge: 140
Registriert: 15.12.2009, 09:56

Re: Sterilisation statt Kastration

Beitrag von Knuschbel »

Abra K. hat geschrieben:Das Wichtigste in Kürze: Dionysos hat soweit alles gut überstanden -- den Göttern sei Dank!!! :D

Weiteres später.

Herzliche Grüsse und gute Nacht!

Abra

p.s. Den göttlchen Namen hat das wundervolle Tier übrigens nicht von mir, der wurde ihm von der Besitzerin seiner Eltern verliehen, aber das hab ich erst erfahren, als ich nach dem Kauf die Abstammungspapiere in den Händen hielt... :D

p.s. = Edit *fg*
Super das alles geklappt hat, dann wünsche ich weiterhin gute Genesung... :D


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